An einem Sonntagvormittag stand ein besonderes Highlight in der Heilbronner Kunsthalle auf dem Programm. In Zusammenarbeit mit den Städtischen Museen Heilbronn präsentierte Deutschlandradio Kultur im Rahmen einer Hörspielmatinée „Katzen haben sieben Leben“ von Jenny Erpenbeck. Alle Besucher wurden mit einer Kunstführung mit musikalischer Begleitung darauf eingestimmt.
Die
Radiokunstfreunde von Deutschlandradio Kultur bekamen damit zum fünften Mal an diesem Ort einen besonderen Einblick in die Möglichkeiten der Präsentation des künstlerischen Hörspiels. Sie
honorierten es durch zahlreiches Erscheinen und angeregte Beiträge. Anlass war die Werkschau der Berliner Künstlerin Christiane Möbus. Unter dem Titel „rette sich wer kann“ sind in der Kunsthalle
derzeit vierzig Werke aus vier Jahrzehnten Arbeit der Berliner Künstlerin zu sehen, die die geradezu abenteuerliche Vielfalt ihres Schaffens dokumentieren. Die häufig mit schalkhaftem Witz
und Ironie aufgeladenen Objekte setzen die Phantasie in Bewegung.
Als Einstimmung auf das Hörspielereignis führten die Kuratorin Dr. Rita E. Täuber von den städtischen Museen Heilbronn durch die Schau. Der Posaunist Bertl Mütter, der im Hörspiel auch als Sprecher zu hören ist, gab der Ausstellungsführung einen besonderen Reiz: Er spielte Improvisationen während der Führung.
Das Hörspiel „Katzen haben sieben Leben“ entstand in der Regie von Ulrike Brinkmann im Jahr 2003. Es besteht aus einer Szenenfolge
weiblicher Machtduelle und Variationen eines Kampfes, der mal listig und versteckt, mal offenherzig und brutal ausgetragen wird: Ein Hörspiel im Spannungsfeld von Herrschaft und Demut, Nähe und Zerstörung – eingebettet in die poetische Sprache der Autorin. „Katzen haben sieben Leben“ erzählt die Geschichte
von zwei Frauen und ihren wechselnden Rollen zwischen Herrin und Dienerin, Mutter und Tochter, Chefin und Angestellter. Katzen haben sieben Leben, Frauen spielen viele
Rollen.
"Katzen haben sieben Leben" wurde vom Heilbronner sehr angeregt und begeistert aufgenommen. Nach dem Hörspiel entspann sich ein intensives Gespräch. Stefanie Hoster sagte dazu: „Das Format ’Kunst, Hörspiel, Gespräch’ wurde nun zum fünften Mal in der Stadt in guter Zusammenarbeit mit der Kunsthalle praktiziert und hat sich sehr bewährt! Eine gute Erfahrung für alle - und sicher werden wir wiederkommen!“
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